Die offizielle Lesart zum Ukraine-Krieg ist etwa folgende:
Dieser Krieg ist ein völkerrechtswidriger Überfall Putins und der Russischen Regierung auf einen souveränen Staat. Dem muss mit aller Härte begegnet werden, sonst sind Moldawien und Georgien die nächsten Opfer, dann die Baltischen Staaten und zum Schluss in dieser Kette wir selbst. Alle Überfallenen würden Demokratieverlust und massive Bedrohung der Meinungsfreiheit erleiden. Insofern ist der Freiheitskampf der Ukraine auch ein Kampf für unsere Souveränität und Freiheit. Daher gibt es keine Alternative zu Sanktionen und Waffenlieferungen gleich welcher Art. Als reiches Land können wir uns diese Auseinandersetzung leisten. Unsere Bündnispartner erwarten von uns, dass wir hier einen herausragenden Beitrag leisten. Unsere Volkswirtschaft, die Staatsverschuldung, die Umwelt, das Klima und die internationale Stabilität sind bis auf weiteres nachrangig zu behandeln. Verhandlungen und Abkommen über Krieg und Frieden oder Handel sind mit Russland sinnlos, weil dieses Land im Zweifel jegliche Abmachungen bricht.
Der völkerrechtswidrige Überfall auf einen souveränen Staat steht außer Zweifel, der Rest ist Unsinn. Unsere Regierung und die EU gehen einem Amerikanischen Imperialismus auf den Leim, der im Zuge dieses Konfliktes Handel und Dialog zwischen Europa und Russland zum Erliegen gebracht hat um selbst alleiniger Partner zu bleiben und der außerdem die einmalige historische Chance sieht, Russland wirtschaftlich zu vernichten. Unsere Regierung übernimmt diese Ziele unkritisch und selbst unsere Außenministerin will Russland 'ruinieren'. Die Medien sparen mit Kritik an dieser Strategie und leisten stattdessen unablässigen Flankenschutz. (Baerbock über Sanktionspaket: "Das wird Russland ruinieren", rnd.de vom 25.02.2022)
Selbst 70 % der deutschen Bevölkerung stützen Meinungsumfragen zufolge vollumfänglich die bisherige Politik der Sanktionen und Waffenlieferungen. Der lieblich heiße Sommer scheint bisher noch den Blick dafür zu trüben, was unseren ärmeren Bevölkerungsgruppen demnächst bevorsteht und man hofft auf öffentliche Hilfen, die wohl leider in lächerlichen Einmalzahlungen enden werden.